Kundalini Energie: erwecke die Schlangenkraft

Kundalini Energie: erwecke die Schlangenkraft

Kundalini-Energie: die Kraft der Schlange

Eine geheimnisvolle und kräftige Energie-Quelle schlummert in jeden von uns: Sie heißt Kundalini, was aus dem Sanskrit übersetzt so viel wie Schlangenkraft bedeutet.
Die Kundalinikraft wurde erstmals in den alten Schriften der indischen Tantra-Lehre beschrieben. Dort ist die Kundalini als zusammengerollte Schlange dargestellt. Tief schlummert sie im menschlichen Körper und zwar am unteren Ende der Wirbelsäule. Hier hat das 1. Energiezentrum, das Wurzelchakra, seinen Sitz.
Durch Yoga und andere spirituelle Techniken, wie zum Beispiel der Meditation, Reinigungsgebeten, Atemtechniken oder dem Rezitieren eines Mantras, kann die Kundalini erweckt werden. Ist dies der Fall, schlängelt sich die Schlange durch die mittleren Chakren und erfüllt die Energiezentren mit Prana (göttliche Lebensenergie). Im obersten 7. Chakra (Kronenchakra) angekommen, führt die Kundalini zur Erleuchtung, das heißt, Du findest Zugang zu Deinen spirituellen Ebenen, die Dir verborgen geblieben sind und erlangst höchstes Glück.

Inhaltsverzeichnis

Der Aufstieg der Kundalini-Energie: Chakren und Nadis
Wie kann die Kundalini-Energie erweckt werden?
Stelle eine Verbindung mit Erde und Himmel her

Der Aufstieg der Kundalini-Energie: Chakren und Nadis

In der Chakren-Lehre ist die Kundalini-Energie (oftmals auch Kundalini-Shakti) von großer Bedeutung. Die hinduistische Philosophie beschreibt die universelle Urenergie als kreatives und geistiges Potential, dass in jedem Menschen schläft. Dieses Bewusstseins-Potential ruht im untersten Chakra, dem Wurzelchakra, und kann mit Hilfe von spirituellen Praktiken stimuliert und schließlich auch aktiviert werden. Ist die Kundalini-Energie erweckt beginnt der Aufstieg bis hin zum obersten Kronenchakra, wo Dich das kosmische Einheitsbewusstsein erleuchtet.

Dabei wird die Lebensenergie durch sogenannten Nadis (Energie-Kanäle) transportiert.
Zu den wichtigsten Nadis zählen der zentrale Shushumna-Kanal, der dem Rückenmarkkanal entspricht. Im Susumna Kanal befinden sich die 7 Hauptchakren, die von der aufsteigenden und absteigenden Kundalini-Energie durchspült und gestärkt werden.
Links von ihm verläuft der Ida Nadi. Dieser Kanal steht für das weibliche Prinzip (hierzu gehören besondere Eigenschaften wie Gefühl, Intuition oder Hingabe) sowie für die kühle und ruhige Mondenergie. Die rechte Körperhälfte wird beherrscht vom Pingala Nadi, der das männliche Prinzip symbolisiert (unter anderem das rationale Denken) und die heiße und aktive Sonnenenergie beherbergt.

Um den Energiefluss durch unseren Shushumna Zentralkanal zu leiten, müssen Pingala und Ida in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Wenn das Gleichgewicht der Kräfte (Yin Yang Prinzip) hergestellt ist, breiten sich mit dem Prana-Fluss Harmonie, Wohlwollen, Freude und Wonne in Dir aus und Du bist in der Lage, mit Deinen höheren Bewusstseinsebenen in Verbindung zu treten.

Damit das Prana frei fließen und sich durch die Nadis nach oben bewegen kann, ist es erforderlich, dass das feine Nadi-System – insbesondere Shushumna – keine Störungen oder Blockaden hat. Blockierte Nadis können zum Beispiel mit speziellen Pranayama Praktiken (der stetige Wechsel von Einatmen, Luft anhalten und Ausatmen) gereinigt werden. Und auch die mittleren Chakren (Sakralchakra, Solarplexuschakra, Herzchakra, Halschakra, Stirnchakra) müssen gereinigt und geöffnet sein, so dass sie den zentralen Energiekanal nicht verstopfen.

Ist ein Chakra gestört oder blockiert, kann es zum Beispiel mit einer gezielten Chakra Meditation oder speziellen Asanas (ruhende Körperstellungen) wieder in Balance gebracht werden. In diesem Fall kann die Kundalini frei in unserem Zentralkanal fließen und uns mit Bewusstseinsenergie versorgen.

Wie kann die Kundalini-Energie erweckt werden?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Kundalini-Energie zu erwecken. Und mit einigen systematischen Methoden kannst auch Du außergewöhnliche spirituelle Bewusstseinszustände erlangen. Die wohl populärste Anwendung ist das Kundalini Yoga.

Dieser Yoga-Stil ist darauf ausgerichtet, Deine Wahrnehmung zu schärfen und Vertrauen in Deine Fähigkeiten aufzubauen. Alles was Du dafür brauchst ist Zeit. Denn Kundalini Yoga ist ein sehr behutsames Arbeiten mit der kräftigen Energie. Steigt die Kundalini Energie zu schnell auf, überfordert das Deinen Körper und Deinen Geist – ähnlich, wie es zum Beispiel beim abrupten Auftauchen aus einer großen Tiefe der Fall ist.

Schritt für Schritt – kaum spürbar – strebst Du beim Kundalini Yoga der Erleuchtung entgegen und behältst dabei immer die Kontrolle.
Die Erhöhung Deines Bewusstseins mit Hilfe einer spirituellen Technik erkennst Du in Deinem Handeln und Fühlen. So kannst Du zum Beispiel nach einiger Zeit Deine Umwelt oder bestimmte Aufgaben wacher und fokussierter wahrnehmen bzw. bewältigen.
Der sukzessive Aufstieg der Kundalini Energie vom Steißbein bis zur Schädelkrone macht sich besonders bei den Chakren und den zugeordneten körperlich und geistigen Qualitäten bemerkbar.

Ein erhöhter Energiefluss im

  • Wurzelchakra äußert sich in mehr Vitalität, Vertrauen und Bodenhaftung
  • Sakralchakra beeinflusst positiv Deine Lebenslust, Schaffenskraft und Sinnlichkeit
  • Solarplexuschakra stärkt das Durchsetzungsvermögen, das Bauchgefühl sowie den Antrieb
  • Herzchakra verschafft uns Zugang zur bedingungslosen Liebe (zu sich und allen Wesen)
  • Halschakra öffnet Dir das Tor zu der höchsten Wahrheit Deiner Seele
  • Stirnchakra ermöglicht tiefe spirituelle Erfahrungen
  • Kronenchakra verbindet Dich mit Deinem höheren Selbst und verleiht Dir universelle Klarheit sowie erleuchtete Weisheit

Stelle eine Verbindung mit Erde und Himmel her

Ist die Kundalini Energie erstmal erweckt und kann durch gereinigte und geöffnete Chakren ungestört durch den Shushumna zirkulieren, bist Du bereit für eine neue spirituelle Dimension.
Die zentrale Energieleitbahn geht nämlich weit über unseren Körper hinaus. Sie verbindet uns mit den Mittelpunkten von Erde und Universum. So nimmst Du die kräftige Erdenergie über Deine Füße auf, von wo sie dann weitergeleitet wird und am höchsten Punkt, dem Kronenchakra, wieder austritt. In der entgegengesetzten Richtung strömt die kosmische Energie durch Deinen Scheitel und bewegt sich über den zentralen Nadi wieder abwärts in Richtung Deiner Füße. Dort verlässt sie Dich und gelangt in die Erde.
Über diesen Prozess sind wir bestens verknüpft mit den wohltuenden, höheren Energien von Himmel und Erde.

Vorheriger Beitrag
Sanskrit: die heilige Sprache der indischen Götter
Nächster Beitrag
Yoga für Anfänger: was Du wissen musst und die wichtigsten FAQs