Wo haben die Mandala-Motive ihren Ursprung?
Mandalas kommen ursprünglich aus dem asiatischen Raum. In Tibet und Indien wurden die Bilder mit den konzentrischen Kreisen vor circa 25000 Jahren das erste Mal gezeichnet. Das belegen verschiedene Zeichnungen in Felswänden, auf denen Kreise zu sehen sind, die von einem Mittelpunkt ausgehen. Höchstwahrscheinlich handelt es bei diesen Darstellungen um eine radförmig aussehende Sonne, sogenannte Sonnenräder.
Über den Buddhismus verbreitete sich das Mandala im Laufe der Jahrtausende in sämtliche Kulturen des ostasiatischen Raumes. In China, Japan, Indien und Tibet spielen sie noch heute eine große Rolle im Zusammenhang mit religiösen Riten.
Es dauerte bis ins Mittelalter, ehe das Mandala dann auch in Europa seinen Platz fand. Die kunstvollen Ornamente wurden besonders bei der Gestaltung von Fenstern in Kirchen und anderen repräsentativen weltlichen Bauwerken eingesetzt. Besonders beeindruckend sind z.B. die wunderschönen Fensterrosetten in den Kathedralen der Gotik, wie z.B. Notre Dame, Westminster Abbey oder in der Gregorianischen Kapelle im Petersdom. Oft enthalten diese Mandalas christliche Symbole. Beispielsweise das Dreieck, also das Zeichen für Vater, Sohn und heiligen Geist.
Ebenso konnten Mandalas in vielen anderen Kulturen auf der ganzen Welt nachgewiesen werden. Bei den Indianern, Azteken, Inkas, Aborigines, Kelten und anderen Völkern hatten die heiligen Ursymbole eine große spirituelle Bedeutung. Sie standen unter anderem für die Vergänglichkeit des Lebens. Den Ornamenten wurde außerdem eine heilende Wirkung nachgesagt, so dass sie häufig auch bei der Behandlung von Krankheiten Anwendung fanden.